Zehn X-99 bei der Zweihand Rund Um

Das Meldeergebnis bei der diesjährigen Zweihand Rund Um, veranstaltet am 19. Juni vom YC Bregenz, war geradezu sensationell, 100 2er Crews waren am Start, ebenso sensationell, dass 10 X-99 dabei waren. Wahrscheinlich waren Alle regattasüchtig, heuer gab es ja bislang kaum eine Möglichkeit, zu regattieren.

Die Wetter- und Windvorhersage ließ einen heißen, windarmen Tag erwarten, umso überraschender blies zum Start um 07.00 Uhr einen herrlicher „Rheintäler“ um die 10 Knoten, der die Flotte rasch an Lindau vorbei Richtung Langenargen trieb. Wie üblich war es Höhe Langenargen vorbei mit der Herrlichkeit, es begann die Suche nach Windstrichen, manche versuchten es eher Seemitte, die meisten suchten die Nähe zum deutschen Ufer.

Gnadenlos brannte die Sonne auf schwitzende Häupter, nur langsam bewegte sich das Spitzenfeld durch die Friedrichshafener Bucht Richtung Immenstaad, wo die erste Bahnmarke zu runden war. Die Wettfahrtleitung war einsichtig und verkürzte den Kurs, von Immenstaad ging es direkt zurück nach Bregenz ins Ziel. Nicht verwunderlich, dass die X-99 Flotte bei diesen Windverhältnissen den Kontakt zur Spitze verlor, war aber nicht so schlimm, segelten wir doch in einer eigenen Klasse und mussten uns nicht mit den Rennern der Yardstickgruppe 1 messen.

Die Kurswahl Seemitte oder Ufernähe erwies sich nicht als entscheidend, bei der Boje Immenstaad rundeten die Xen im Minutentakt, voran Randale Iks, gefolgt von Kiribati, Pfeil 2 und X Mas. Nun stand wieder die Entscheidung an, direkter Kurs oder Friedrichshafener Bucht aussegeln, was sich in der Vergangenheit bei Hochdruckwetter immer wieder als vorteilhaft erwies. Wir hatten uns für die traditionelle Kurswahl (Bucht aussegeln) entschieden, dies auch deshalb, weil für nachmittags Nordwind angesagt war.

Der Schönwetter Südwest hatte sich inzwischen stabilisiert, mit Spi ging es Richtung Südosten. Wir halsten Richtung Ufer, bald waren die anderen X-99 nicht mehr auszumachen, nur Kiribati versuchte ihr Glück ebenfalls in Ufernähe. Immer wieder segelten wir durch Windlöcher, offenbar gerieten wir zwischen zwei Windsysteme, Südwest gegen Nord. Hoffnung keimte auf, als wir vor Friedrichshafen ganz unter Land Boote erspähten, die mit Nordwind segelten. Sollte unser Plan doch noch aufgehen? Leider nein, der Nord setzte sich nicht durch.

Vor Langenargen kämpften wir mit Kiribati Boot an Boot und ärgerten uns über das unruhige Wasser, verursacht durch unendlich viele Motorboote, die an diesem Tag augenscheinlich um die Wette rasten. Wir blieben unserer Strategie treu und suchten weiterhin ganz unter Land unser Glück. Es sollte sich als Fehler erweisen. Als wir uns platt vor Wind Bregenz näherten, kamen Randale Iks, X Mas und Max bereits entgegen, sie hatten den richtigen Kurs gefunden. Wie die Crew Hubert Kieweg und Anja Oesterle-Kieweg auf GER 587 sich vom 8. Platz in Immenstaad auf den 2. Platz im Ziel verbessern konnte, entzieht sich leider meines Wissens, ich denke, sie waren eher Seemitte unterwegs, jedenfalls super gemacht.

Insgesamt war es ein schöner Segeltag, bis auf die Strecke Langenargen - Immenstaad, da war es schon sehr mühsam, bei der herrschenden Wetterlage aber keine Überraschung. Überraschend war eher, dass der Westwind in der Bregenzer Bucht bis in den Abend hinein durchhielt. Gratulation an die Sieger auf der X Mas vor Nebelhexx (GER 587), Mäx und Randale Iks.

Uli Diem, Pfeil 2

 

Gesamtergebnis pdf

Fotos Zweihand © Julius Osner