Als 1985 die X 99 - konzipiert als Eintyp-Cruiser-Racer von 10 m Länge - auf dem Reißbrett des berühmten dänischen Konstrukteurs Niels Jeppesen entstand, ahnte noch niemand, welche enorme Verbreitung dieser Bootstyp in nur wenigen Jahren erfahren sollte. Ca. 600 Boote dieses Typs wurden von der Werft X-Yachts in Hadersleben/Dänemark gebaut, von denen auch heute noch viele auf Regattapisten zu sehen sind! Große Flotten sind in Norddeutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Holland und auf dem Bodensee beheimatet. In all diesen Ländern existieren nationale Klassenvereinigungen, die wiederum in einer internationalen Klassenvereinigung zusammengefasst sind.
Damit hat sich die X 99 zu einer der größten internationalen Offshore-Eintyp-Klasse entwickelt und war deshalb vom Weltseglerverband ISAF bis 2010 als internationale Klasse anerkannt. An den jährlich an unterschiedlichen Orten stattfindenden Weltmeisterschaften (bis 2010) nahmen regelmäßig 50 bis 75 Boote teil - ein Rekord für Dickschiffverhältnisse!
Der Erfolg der X 99 hat einen guten Grund: Die X 99 wurde von der Stange gebaut, und es wurde streng darauf geachtet, dass alle Yachten baugleich sind. Es gibt strenge Klassenvorschriften, die von der Internationalen Klassenvereinigung überwacht werden. Kostenaufwendige Extras sind verboten.
Das macht sich natürlich auch im Anschaffungspreis bemerkbar. Für etwa 87.000,-- EUR war man mit einem neuen Boot dabei, und das mit sämtlicher für das Regattasegeln erforderlicher Ausrüstung einschließlich (!) Segel - ein unschlagbar günstiger Preis für eine Yacht in der 10-Meter-Größe! Außerdem zeigt die X 99 eine Wertbeständigkeit wie kaum eine andere Yacht ihrer Art, denn die Nachfrage auf dem Gebrauchtbootmarkt national wie international ist außerordentlich hoch!
Aber nicht nur der günstige Preis und die hohe Wertbeständigkeit machen die X 99 so attraktiv, sondern auch das Konzept und die Konstruktion dieses Bootes. Denn bei der X 99 sind bereits alle Konstruktionsmerkmale verwirklicht, wie sie heute auf modernen IMS-Yachten zu finden sind. Der Rumpf ist durchgestrakt, von nicht allzu großer Breite und ohne jegliche Vermessungsbeulen. Dies bringt Geschwindigkeit und ein einfaches Handling.
Auch bei der Segelgarderobe, die bekanntlich für einen Regattasegler einen großen Teil der laufenden Kosten ausmacht, halten sich die Kosten von vornherein in Grenzen. Nach den Klassenvorschriften sind neben dem Großsegel nur eine Genua 1 und eine Genua 3 sowie ein großer und ein kleiner Spinnaker erlaubt. Teure Kevlar-und 3DL-Segel sind strikt verboten; nur die Genua 1 kann wahlweise aus Mylar-Folie oder Aramid hergestellt sein. Ferner sind für alle Segel geeignete Mindest-Tuchgewichte zur Vermeidung von schnellem Verschleiß vorgeschrieben, was sich ebenfalls kostensenkend auswirkt.
Dass man mit der X 99 nicht nur hervorragend Regatten segeln, sondern mit einer mehrköpfigen Familie auch Urlaub machen kann, zeigt ein Blick unter Deck. Keine gähnende Leere, sondern eine passable Inneneinrichtung bietet sich dem Betrachter. Insgesamt sechs feste Kojen, allesamt mit Polstern, die nicht nur von der Werft standardmäßig mitgeliefert werden, sondern nach den Klassenvorschriften auch auf den Regatten an Ort und Stelle vorhanden sein müssen, finden sich im Vorschiff, Salon und Achterschiff. Im Achterschiff kann durch zusätzliche Einsätze sogar eine über die gesamte Breite gehende Liegewiese für bis zu vier Personen eingerichtet werden. Toilette und Waschgelegenheit sind genauso selbstverständlich wie Schrankraum, Pantry, Kartentisch und Salontisch. Das Vorschiff ist in üblicher Weise mit einem Hauptschott vom Salon getrennt. Selbstverständlich ist auch ein Einbau-Diesel (mind. 10 PS) vorhanden.
Die X 99 ist also ein echter Cruiser-Racer, der genauso zum Fahrten- wie zum Regatta-Segeln einlädt! Für alle, die eine schnelle und rassige seegebende Yacht suchen, mit der ein faires Eintyp-Segeln in großen Feldern gewährleistet ist, ohne auf Fahrten-Komfort verzichten zu müssen, ist die X 99 das richtige Boot.